Die Perspektive zählt – nicht nur im Bild

Ich liege eigentlich bei jeder Hochzeit zu irgendeinem Zeitpunkt auf dem Boden und bin voller Blätter und Erde

Ja genau, das bin ich da unten. Mal wieder liegend im Gras, um die Hände des Brautpaars mit den frischen Ringen abzulichten. Ich bin eigentlich eine Fotografin, die es mag unauffällig zu sein. Ich liebe es, wenn mir am Ende der Hochzeit gesagt wird “Ach Mensch Anna, dich haben wir den Tag über gar nicht bemerkt“. Denn genau so sollte es sein. Aber um beim Paarshooting oder Gruppenshooting tolle Bilder zu schießen, muss nun mal auch die eine oder andere komische Pose eingenommen werden.

Aber nicht nur das….


Fotografin zu sein bedeutet oft mehr, als „nur ein paar schöne Fotos zu machen“. Es heißt: früh aufstehen, schwer tragen, ständig in Bewegung sein – und manchmal eben auch auf dem Boden liegen, um den einen perfekten Moment festzuhalten und dann glücklicherweise von Jemandem darauf hingewiesen zu werden, dass man den halben Baum noch am Rücken, in Form von sämtlichen Blättern, trägt…

Was nach außen oft leicht aussieht, ist körperlich fordernd. Stundenlanges Stehen, Knien, Rennen, Klettern – und das alles mit voller Konzentration und Technik im Gepäck. Und trotzdem: Ich würde keinen Moment davon eintauschen.

Denn für diesen einen echten, ungestellten, ehrlichen Augenblick lohnt sich jede Position – auch wenn sie manchmal etwas merkwürdig aussieht.

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Doc Martens, Liebe und Zeitprobleme

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Blut, Boote & Brautpaare – ein unvergesslicher Tag